Kreuzkröte
Epidalea calamita LAURENTI, 1768
Kreuzkrötenpaar: Deutlich sichtbar ist der kennzeichnende Streifen über dem Rücken.
Beim Rufen stülpt das Männchen seine Kehlblase aus.
Aktive Tongruben ähneln mit ihrer schütteren Vegetation der Struktur von Überschwemmungs-bereichen größer Flüsse und sind deshalb wichtige Rückzugsräume für eine hochspezialisierte Fauna. Fotos: Lutz Eger, Erfurt, Tongrube Roter Berg, 2003/2006
Größe der Männchen 40 bis 70 mm, Weibchen 50 bis 80 mm. Rücken auf hellerem Grund braun- oder olivfarben marmoriert. Hautoberfläche ist trocken und warzig. Die großen Warzen sind manchmal rot. Über den Rücken zieht sich meist eine dünne gelbe Längslinie. Körper gedrungen, Kopf nach vorne stark abfallend, Schnauze gerundet, Pupille waagerecht elliptisch, Iris zitronengelb bis grünlich.
Paarungsrufe bestehen aus Rufserien und lassen sich als metallisch lautes Rätschen mit "ärr .. ärr .. ärr" umschreiben. Die Männchen rufen oft im Chor. Kreuzkrötenrufe sind über 2 km weit zu hören. Die Rufe sind von weitem mit denen des Ziegenmelkers zu verwechseln.
Sind ähnlich denen der Erdkröte, haben jedoch nach Entwicklung der Hinterbeine einen hellen "Kehlfleck". Gesamtlänge bis 36 mm.
Zweireihige Laichschnur am Gewässerboden liegend (meist länger als 100 cm), Eizahl 2.800 – 10.000 Eier schwarz. Eidurchmesser: 1 - 1,7 mm.
Ebenso wie die Wechselkröte ist die Kreuzkröte eine Pionierart trockenwarmer Lebensräume in Gebieten mit lockeren und sandigen Böden. Vorhandensein offener, vegetationsarmer bis freier Flächen mit ausreichenden Versteckmöglichkeiten als Landlebensraum sowie weitgehend vegetationsfreie Gewässer (Temporärgewässer) als Laichplätze sind Voraussetzung für die Existenz der Kreuzkröte. Besiedelt werden Abgrabungsflächen, Bergbaufolgelandschaften, Brachen, Baugelände, Truppenübungsplätze sowie Ruderalflächen im menschlichen Siedlungsbereich. Selbst in strukturarmen Agrarlandschaften wird die Art angetroffen. Mit ihren kurzen Hinterbeinen hüpft die Kreuzkröte nicht, sondern läuft mausähnlich. Die Kreuzkröte ist in Thüringen vor allem entlang der Flusstäler überall anzutreffen und dringt gelegentlich auch in Höhenlagen vor.
Fehlen geeigneter Laichgewässer, Rekultivierung von Brach- und Ödland