Kreuzotter
Vipera berus (Linnaeus, 1758)
Die senkrechte Pupille und das Zickzack-Band auf dem Rücken sind charakteristisch für die Kreuzotter. Foto: Dr. Dierk Conrady, Sandschlag bei Heyda, April 2008
Andreas Martius dokumentierte am 24.5.12 diese gänzlich schwarze Kreuzotter.
Er traf obiges Tier in einem Birkenstreifen oberhalb des Elstertales an. Dieser Streifen wird nachweislich seit 3 Jahren als Frühjahrslebensraum von dem Tier genutzt. Eigentlich war die Verbreiterung und Asphaltierung des landwirtschaftlichen Weges geplant. Dies konnte jedoch durch diesen Nachweis verhindert werden.
Das Tier ist außergewöhnlich groß: 82 cm! Übrigens: Die Schlange hat 2011 einen Hund ins Näschen gebissen, was dieser aber nach kurzer Krankheit überstand.
Die Kreuzotter erreicht eine Gesamtlänge von bis zu 90 cm. Meist werden jedoch Längen von 50 - 60 cm erreicht, wobei die Weibchen größer werden als die Männchen. Der Körper ist mäßig gedrungen mit kurzem Schwanz. Der Kopf ist gut abgesetzt mit senkrechten Pupillen. Der Schwanz endet in einer hornigen Spitze. Die Rückenschuppen sind deutlich gekielt.
Die Färbung der Kreuzotter variiert erheblich. Die Färbung der Oberseite reicht bei Männchen von fast weiß über silber, grau, aschgrau, grüngrau, braungrau bis zu gelbbraun und bei Weibchen von sandgelb über gelbrot, rost- oder kupferfarben bis dunkelbraun. Außerdem gibt es bei beiden Geschlechtern schwarze Tiere. Das Zickzackband auf dem Rücken und die seitlichen Fleckenreihen sind bei Männchen schwärzlich und scharf abgesetzt, bei den Weibchen dagegen bräunlich und weniger deutlich von der Grundfarbe abgehoben. Melanistische Exemplare sind nicht selten und können auch eine schwarze Iris besitzen.
Die Kreuzotter ist in weiten Teilen Europas verbreitet. Das Verbreitungsgebiet reicht von 69° n.Br. in Finnland, über NW-Frankreich und Großbritannien (fehlt in Irland) im Westen, Norditalien und nördliche Balkanhalbinsel im Süden und über S-Sibirien und das gemäßigte M-Asien bis einschließlich Sachalin.
Sie besiedelt ein breites Spektrum an Biotopen, wie Waldränder, Waldlichtungen, Heidegebiete, Moore, Feuchtwiesen, gestrüppreiche Kanal- und Bahndämme, Steinbrüche, Kies- und Tongruben. Die Männchen tragen Kommentkämpfe aus. Die Art ist lebendgebärend und es werden 5-25 Jungtiere abgesetzt. Die Kreuzotter ist überwiegend tagaktiv, aber auch dämmungs- und nachtaktiv. Sie ernährt sich hauptsächlich von Kleinsäugern, Fröschen und Eidechsen. Jungtiere bevorzugen juvenile Braunfrösche und Waldeidechsen.
Kreuzottern töten ihre Beute durch ihr Gift. Nach dem Biss verharrt die Otter kurz und verfolgt die Beute dann anhand der Duftspur. Die verendete Beute wird mit dem Kopf zuerst im Ganzen verschlungen. Das Gift der Kreuzotter wirkt vor allem auf den Blutkreislauf. Bissunfälle sind meist schmerzhaft, menschliche Todesfälle sind jedoch eine sehr seltene Ausnahme.