Glattnatter oder Schlingnatter
Coronella austriaca Laurenti, 1768
Die Glattnatter ist ein typischer Bewohner trockener Standorte. Foto: Marco Rank, Jenzig b. Jena, Mai 2008
Nur selten gelingen solche Aufnahmen von dieser heimlichen Schlange. Foto: Klaus Schmidt, b. Barchfeld/Werra, 12.7.2009
Jörg Rozycki gelangen diese Fotos von einer etwa 2 Jahre alten Schlingnatter, die vom Blatt trinkt.
Auf den beiden anderen Fotos sieht man, wie sie fast die Hälfte ihres Körpers in die Luft schiebt, um den nächsten Zweig zu erreichen.
Die Gesamtlänge erreicht maximal 80 cm, meist jedoch nicht über 60 cm. Der Kopf ist flach, klein und kaum abgesetzt. Die Augen sind klein mit runder Pupille und bräunlicher Iris. Die Haut ist glattschuppig. Die Grundfarbe der Oberseite kann von grau, gelblich, bräunlich bis rostrot reichen. Bei den meisten Exemplaren zieht sich ein brauner Streifen hinter dem Auge beginnend bis auf den Hals. Auf dem Rücken ist oft eine dunkle Fleckenreihe ausgebildet. Tiere mit intensiver Rückenzeichnung werden häufig mit der Kreuzotter verwechselt.
Die Glattnatter ist von N-Portugal über N-Spanien, Frankreich, S-England, Norwegen bis 63° und Schweden bis 64° n. Br., in Mitteleuropa und im Osten bis W-Kasachstan und Nordiran sowie im Süden bis Sizilien und zum Peloponnes verbreitet. Als Lebensraum dient ein breites Spektrum sonniger, meist trockener, halboffener Biotope, wie locker bebuschte südexponierte Hänge, Geröllflächen, Heidegebiete und lichte Wälder. Die Höhenverbreitung reicht bis 2800 m.
Die Glattnatter ist tagaktiv. Sie ernäht sich überwiegend von Reptilien, in Deutschland hauptsächlich von Zauneidechse und Blindschleiche. Größere Beutetiere werden erdrosselt. Die Glattnatter ist lebendgebärend und es werden bis zu 15 Jungtiere abgesetzt.
Über die Situation in Thüringen wurde auf der ART-Jahresversammlung 2013 berichtet. Die Präsentation kann hier heruntergeladen werden. Die Glatt- oder Schlingnatter wurde von der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) zum Reptil des jahres 2013 gekürt.